Ein interaktiver Vortrag zum Thema „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“

„Fair Play“ – mit spielerischer Leichtigkeit gegen elterliche Überlastung

Herumliegende Socken, halb ausgetrunkene Kaffeetassen in der ganzen Wohnung, das Käsebrot vom Freitag in der Brotdose vergammelt – und wer kümmert sich um all das? In den meisten Fällen sind es die Mütter, die mit mehr oder weniger Selbstverständlichkeit dafür sorgen, dass sowas gar nicht erst vorkommt oder so schnell wie möglich wieder in Ordnung gebracht wird.

Frauen sehen diese Dinge früher oder steuern frühzeitig entgegen – und sie sehen noch tausende andere Aufgaben voraus, von der Planung der U10-Untersuchung bis hin zur Geburtstagskarte für die Schwiegermutter. So verrichten die meisten Frauen neben ihrer bezahlten Arbeit noch einiges an unsichtbarer und unbezahlter Arbeit. Weltweit übernehmen Frauen sogar 75% der unbezahlten Sorge- und Hausarbeit!

Das führt in vielen Fällen irgendwann zu Frust und Streit, denn die mentale Last, „nebenbei“ das komplette Familienleben zu organisieren, kann sich unheimlich groß anfühlen. Wenn der Partner diese Leistung nicht anerkennt oder vielleicht noch nicht einmal sieht, gibt es Ärger und / oder Resignation. Man entfernt sich voneinander, das ganze Familienleben fühlt sich belastet an.

Zwar wünschen sich viele Paare eine gleichberechtigte Aufteilung der Familien- und Sorgearbeit, nicht zuletzt, damit beide Partner ähnliche berufliche Chancen haben – doch die meisten tun sich mit der praktischen Umsetzung schwer. Dabei profitieren Mütter wie Väter auf lange Sicht von einer gerechteren Verteilung der unbezahlten und unsichtbaren Arbeit in der Familie. Mit größerer Transparenz über das ganze Spektrum der Care-Arbeit wird ein wertschätzender Umgang wieder leichter, die Beziehungsqualität verbessert sich und die Zufriedenheit beider Partner steigt an. Bei all dem hilft die „Fair Play“-Methode von Eve Rodsky auf spielerische Weise.

In diesem interaktiven Vortrag beleuchten wir anhand konkreter Beispiele, wie eine humane Verteilung der Alltagsaufgaben vonstatten gehen kann und was bei der Anwendung der „Fair Play“-Methode sonst noch zu beachten ist. Der Vortrag findet auf deutsch statt; es werden teils englischsprachige Materialien verwendet.

Bei „Fair Play“ geht es spielerisch zu anstatt kämpferisch-verbissen: Wenn beide Partner sich gemeinschaftlich ein
für ihre Familie stimmiges Kartenset zusammenstellen und dann an die Verteilung der Karten gehen, entstehen durch überraschend tiefgründige Gesprächen viele schöne und auch erheiternde Momente.

Unser Zuhause und das Familienleben nehmen wir dabei genauso wichtig wie ein berufliches Projekt: Wir definieren klare Zuständigkeiten und Mindeststandards für die Alltagsaufgaben. So kommen wir einer gemeinsam getragenen Verantwortung für die ja auch gemeinsam gegründete Familie ein Stückchen näher.

Eine 50/50-Verteilung der Care-Arbeit ist dabei übrigens explizit nicht das Ziel. In den meisten Fällen wird auch nach Einführung der „Fair Play“-Methode noch eine Person mehr tun als die andere. Es wird sich dennoch anders anfühlen, und zwar besser! Für beide...

Lena Hoppe ist Business- und Life-Coach und hat sich zum Ziel gesetzt, beruflich ambitionierten Eltern zu einer gesunden Work-Life-Balance zu verhelfen. Sie unterstützt ihre Klient_innen auf dem Weg zu mehr Autonomie und befähigt sie, Klarheit über ihre Prioritäten und eine größere Lebenszufriedenheit zu erlangen.

Als Mutter hat sie selbst erlebt, wie Elternschaft das empfindliche Gleichgewicht zwischen Beruf und Privatleben beeinträchtigen kann. Sie hat ihre Rollen als Mutter, Partnerin und Berufstätige lange unter großer Anstrengung jongliert, bevor sie verstanden hat, wie wichtig es ist, von Zeit zu Zeit einfach nicht verfügbar zu sein.

Lena ist die erste „Fair Play“-Facilitatorin in Deutschland und lebt mit ihrem Mann und einem Sohn in Hamburg.